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Wennmanberücksichtigt,dassmitdergermanischenBevölkerung,also
jenenStummen/Sprachlosen,zuerstdieWestslawen,nämlichdieUrahnen
derspäterenTschechenundPolen,sowiedieElbslawenunddieSüdwestsla-
wen3inBerührungkamen,istesverständlich,dassinjenemgeographischen
sowiedemStammeskreisderNamedergermanischenBevölkerung,der
NachbarnderSlawen,alsNiemcydieStummen/Sprachlosenentstandenwar.
ErbezeichnetesowohldieVertreterdergermanischenBevölkerungalsauch
ihrgesamtesLand.DieserNamewurdeindenfolgendenJahrhundertenvon
denmeistenslawischenNationenundStämmenübernommen.
EsbestehtkeinZweifel,dassindieserslawisch-germanischenNachbar-
schafdieSprachedergermanischenNachbarnfürdieSlawenunverständ-
lich,dasheiBtnstumm“war.Genausowaresumgekehrt:dieSpracheder
SlawenwarfürdiegermanischenNachbarnfremd.Diesbedeutet,dassdie
SlawenwegenderUnkenntnisderenSprachetatsächlicheigene,slawische
Sprachformen,dasheiBtNamenbildeten.DerobengenannteStandpunkt,
derdenNamenNiemcyvonderUnfähigkeit,dieSprachedergermanischen
Nachbarnzuverstehen,ableitet,scheintdahersehrglaubhafzusein.
NachderobigenAuslegunghättesomitderNamedieSprachlosenalseine
BenennungsowohldesLandesalsauchseinerEinwohnereinepejorativeund
zusätzlicheineabfälligeFärbung.Andersgesagt,dieSlawenhättenvonAn-
fanganseinegermanischenNachbarnaufeinerespektloseundabwertende
Weisebezeichnet.
EinesolcheInterpretationschienauchdeshalbbegründet,weilinPo-
lenbereitsim15.JahrhundertdasSprichworterschien:Dasitzen,wieinder
deutschenPredigt4.DiesesSprichwortbeziehtsichaufeinekonkreteSitua-
tion,diemitdendemographischenÄnderungenindenStädtenderersten
KönigeausderDynastiederJagielloneninZusammenhangsteht.SeinUr-
sprunggehtaufdieTatsachezurück,dassbisindas15.Jahrhunderthinein
indenpolnischenStädtenüberwiegendBevölkerungwohnte,dieethnisch
fremdunddabeimeistensdeutschwar.SobalddiepolnischeLandbevölke-
rungbegann,indieStädtezuströmenundzuerstdasKleinbürgertumund
späterdenMittelstandverstärkte,pralltendieSprachenderbeidenGrup-
penaufeinander5.DieseÄnderungenführteninderZukunfdazu,dassdie
3
E.Herrmann,Slawisch-germanischeBeziehungenimsüdostdeutschenRaumvonderSpätantikebiszum
Ungarnsturm,München1965,S.83f.
4
W
.Kopaliński,Słownikmitówitradycjikultury,Warszawa1985,S.750.
5
K.Tymieniecki,NiemcywPolsce,RocznikiHistoryczne,Kap.12,1936,S.198-276.
8