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2.2.ERKENNEN
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direkteVerbindungvonderWortformzumSprechprogrammpostuliert(Engel-
kamp1995).AndieserStellemussmandaraufaufmerksammachen,dassdie
AutorennichtzwischeneinemnichtsprachlichenKonzeptundeinersprachli-
chenBedeutungdiferenzieren.ManhatsogardenEindruck,dasssiedieBedeu-
tungmitdemBegrifgleichsetzen.SowohlbeimSprechenalsauchbeimLesen
werdenunseresErachtensdiesprachlichenBedeutungenaktiviert,soweitsie
bekanntsind,d.h.immentalenLexikongespeichertsind.Siewerdenautoma-
tischwährenddesZugrifsauflexikalischeEinheitenaktiviert.MitdenModel-
lenmitdirektemZugangzumSprechprogrammsindwahrscheinlichdienicht-
sprachlichenKonzeptegemeint,dieunterUmständeninProzessendesLesens
undSprechensnichtaktiviertwerdenmüssen.
Esmussbetontwerden,dasdieObjektei.a.R.nichtisoliert,sonderninKon-
textenwahrgenommenwerden.Teoretischgehtmandavonaus,dassmitein-
andervorkommendeObjekteAssoziationenimGedächtnishervorrufenund
dieGesamtheitdiesermiteinanderassoziiertenObjekteeinneueskomplexeres
Objektbildet(z.B.Herd,Spüle,Tisch,KühlschrankbildenKüche).DenAssozia-
tionenliegenProzessedersemantischenAktivationsausbreitungzuGrunde.
WirdeinReizdargeboten,soaktivierternichtnurseineigenesKonzept,sondern
dieAktivationbreitetsichaufallemitihmassoziiertenKonzepteaus(Collinsl
Lofus1975).DasAusmaBdieserAktivationsausbreitungisteinepositiveFunk-
tionderAssoziationsstärkezwischendenReizen.DieAktivationsausbreitung
wirdimParadigmadessemantischenPrimingsgemessen.InvielenUntersu-
chungen,besondersmitWörternalsReizen,konntenPrimingefektezwischen
assoziiertenKonzeptenbeobachtetwerden(z.B.BalotalPaul1996).Häufigwird
angenommen,dasssichdieAktivationsstärke,dievomPrimereizausgeht,aufdie
Konzepteverteilt,dieineinerRelationzudiesemKonzeptstehen.JegröBer
dieZahlderKonzepte,überdiesichdieAktivationausbreitet,umsoschwächer
wirdjedeseinzelneKonzeptaktiviert.SolldieVoraktivationbesondersefzient
sein,somussdieAktivationsausbreitungaufmöglichstwenigKonzepteeinge-
schränktwerden.AuchhierzuträgtderKontextbei.Moch(1985)konntezeigen,
dassdieVoraktivationsprozessemitzunehmenderKontextinformationimmer
spezifischerwerden.DasVerarbeitungssystemwirdimmerbesseraufdenerwar-
tetenZielreizvorbereitet.DerKontextbestimmtalsowesentlich,wiewireinen
Reizverarbeiten.Eswirdangenommen,dassKontextefekteu.a.imbegrifichen
Systemstattfinden.IndiesemSystemsindKonzepteentlangihrersemantischen
Beziehungenorganisiert.EineweitverbreiteteAnnahmebestehtdarin,dass
sichdieAktivationbeiderVerarbeitungeinesReizesimkonzeptuellenSystem
automatischentlangdieserBeziehungenausbreitet.Auchfürdiesemantischen
PrimingefektekannmanKorrelateinfMRIStudienanführen.Primingführt
üblicherweisezueinerreduziertenneuronalenAktivitätinnerhalbderverarbei-
tendenSysteme.DiehämodynamischeAntwortwarfürrelatierteReizeiminfe-
riorpräfrontalenKortexundimmittlerentemporalenKortexkleineralsfür