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τινος(wirdvonjemandemgehört,PassivmitderPräpositionύπό).FürdieVerbenim
„neutralen“Genusistesdagegencharakteristisch,dasssiekeinSubstantivregieren:
περιπατει(gehtspazieren).3
WeitereAnsätzederValenztheoriefindensichimtraditionellenLateinunterricht
inderschulgrammatischenUnterscheidungzwischentransitivenundintransitiven
Verben.4Hierwurdeunausgesprochenangenommen,dassVerbenüberdieFähigkeit
verfügen,ihreUmgebungzuprädeterminieren,wasjedochnichtnotwendigerweise
dazuführte,dasVerbimLateinunterrichtalsHauptorganisatordesSatzesanzuerken-
nen.Zweitenswurde(wiedernichtexplizit)vorausgesetzt,dasssichdieVerbenauf
GrunddererwähntenFähigkeitsubklassifizierenlassenunddassmittransitivenund
intransitivenVerbenzweideutlichunterscheidbareStrukturtypendesSatzesverbun-
densind.DieFähigkeitderVerben,ihreUmgebungzuorganisieren,kommtindiesem
FallsowohldentransitivenVerbenzu,dieeinObjektverlangen,alsauchdenintransi-
tivenVerben,dieinihrerUmgebungkeinObjekt„dulden“.5VondemobigenBefund
zeugenÜbungendestraditionellenLateinunterrichts,diedaraufberuhten,dassman
beimVokabelnlernendie„Rektion“derVerbenaufsagenließundbeiderÜbersetzung
komplizierterSätzeausdemLateinischenineineandereSprachezuerstdas„Prädikat“
zufindenempfahl,umdiesyntaktisch-semantischenFunktionenandererSatzglieder
zuidentifizieren.
AlsVorläuferdermodernenDependenzgrammatikengiltauchderRektions-und
Konnotationsbegriff,derimRahmenderprämodistischenSyntaxderFrühscholastik
(zwischenca.800–1200n.Chr.)unddermodistischenSyntaxderHochscholastik
(ca.1200–1400n.Chr.)erarbeitetwurde.DieVertreterdieserSyntaxtheorie(z.B.MAR-
TINUSDEDACIAundTHOMASVONERFURT)entwickeltendieIdeendersog.Bedeutungs-
undBezeichnungsfunktionenderWörter(dersog.modisignificandi)inAnlehnungan
dielogischenKategorienvonARISTOTELES.Diemodisignificandilagendanndermo-
distischenWortartklassifizierungzuGrunde.6DenAusgangspunktdermodistischen
SyntaxanalysebildetendieumfassenddefiniertenRedeteile(sog.partesorationis),
einenweiterenSchrittdieFragenachihrerZusammenfügungzukomplexenEinheiten.7
Soeine,vomWortausgehende,SyntaxbrachtenotwendigerweiseÜberlegungenzum
ProblemderrelationalenEigenschaftenvonWörternmitsichundinsbesonderevon
jenenVerben,welchediesyntaktischeFormdernominalenSatzgliederbestimmen.
DermodistischeRektionsbegriffsolltedieseEigenschafterfassenundalsBeschrei-
bungskategoriederAbhängigkeitderobliquenKasusvomVerbfungieren.8AmEnde
derFrühscholastikwurdedieserRektionsbegriffauchinBezugaufdenregierenden
Kasusverwendet,derdamitdemobliquenKasusgleichgestelltwurde.IndiesemZu-
3HEINZ1978:42.
4POLENZ1988:54.
5ÁGEL2000:15.
6Cfr.BURSILL-HALL1971:107,ARENS1969:45.ARISTOTELEShatinseinerLogikdiePrädikationzwei-
geteiltin:hypokeimenonundkategorúmenon,d.h.indasZugrundeliegendeunddasAusgesagte.Aus
diesemGrundhattediemodistischeÜbertragungderaristotelischenKategorienaufdieSyntaxkeine
Verbgrammatik,sonderneineSubjekt-Prädikat-GrammatikzurFolge.
7ÁGEL2000:16.
8BAUM1976:30.