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GlottodidaktischeunderwerbstheoretischePerspektiveaufSpracheundSpracherwerb
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Dietrich2007:113).InderZweitspracherwerbsforschungwirddieserAn-
satzvonmehrerenTheorienvertreten,diesichvoneinanderstarkunter-
scheiden.AlsBeispielkanndieArbeitvonAndersen(1990)fungieren,der
dieErwerbsprinzipienvonSlobin(1985)fürdieZweitspracherwerbsfor-
schungadaptierthat.ZumkognitivistischenRahmenwirdauchder
Konnektionismusgezählt,derdasmenschlicheGehirnmiteinemComputer
vergleicht.DerLernprozessbestehtdenVertreterndieserRichtungzufolge
(Gasser1990;Ellis/Schmidt1997)indenassoziativenProzessenundnicht
inderRegelkonstruktion.EinekognitivistischePositionvertrittauch
O’Grady(1996),derdenZweitspracherwerbdurchdenGebrauchvonall-
gemeinenkognitivenMechanismenerklärt.
EineSonderpositionbeidieserEinteilungnehmendieinteraktionisti-
schenSpracherwerbstheorienein.SiewerdenmitdersoziokulturellenThe-
orievonWygotski(1979)assoziiertundräumenderInteraktiondesLerners
mitseinerUmgebungeinezentraleRollebeimSpracherwerbein.Kommu-
nikationwirdnichtnuralsInstrumentzurÜbermittlungvonfertigenIn-
formationen,sondernalsdeterminierenderFaktorbeiderKonstruktionvon
Wissenangesehen.DieEntwicklungderKognitionhatnachWygotskisozi-
aleUrsprünge,dochdieRollederaktivenKonstruktionvonWisseninder
kognitivenundsprachlichenEntwicklungwirdvonihmmehrfachbetont
(Wygotski1979:78f).
DieTheorienderZweitspracherwerbsforschungkönnenuntermehreren
anderenGesichtspunktenbetrachtetundgeordnetwerden(vgl.Long2007).
SiehabenunterschiedlichenUrsprung(empirischeForschungenz.B.ZISA
Projekt,Meisel/Clahsen/Pienemann1981vs.linguistischeoderpsychologi-
scheTheorienz.B.konnektionistischesModell).DieTheorienhabenauch
einenunterschiedlichbreitenForschungsbereich,undzwarinsofern,als
dassunterschiedlicheSprachbereicheinvolviertseinkönnen(Phonologie,
MorphologieundSyntaxbeidergenerativenForschungvs.alleSprachebe-
nenbeiderfunktionalistischenTheorieBates/MacWhinney1989)und
unterschiedlicheSpracherwerbstypenbetrachtetwerden(nurnatürlicher
Spracherwerbz.B.Schumann’sModellderAkkulturationvs.gesteuerter
Spracherwerbz.B.Ellis’Theorievs.beideSpracherwerbstypenz.B.ge-
nerativeForschung).
WiesichdiesemkurzenÜberblickentnehmenlässt,liegendieErklä-
rungsansätzeoftweitauseinander,wasdenEinblickindieForschungser-
gebnissevonauBensehrerschwert.DieimmergröBereZahlempirischer
Arbeitenerlaubtjedocheinerseitszuhoffen,dasszumindesteinigeder
Theorienfalsifiziertbzw.verifiziertwerden.AndererseitswerdenimRah-
menderZweitspracherwerbsforschungVersucheunternommen,dieTheo-
riennachunterschiedlichen,allgemeinwissenschaftlichenundrelativen