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MarienmotiveinderdeutschsprachigenLiteraturnach1918
Überlegungensienochinspirierenkönnen.ZieldieserArbeitbildeteinerseitsdie
DeutungderGestaltMariensalseinesKulturzeichens,daspositivoderauchne-
gativempfundenwird,andererseitsdieBetrachtungderAttraktivitätdiesesStoffes
fürdenmodernenMenschen.EseröffnensichhierzweigroßeBereiche:dieThe-
matisierungderGestaltMariasalssolcherundderwahrscheinlichgrößereundals
DiagnosedeszwanzigstenJahrhundertswichtigere:dieVerarbeitungderFormen
ihresKultus.DasZieldieserArbeitistesnichtdieTheologie/Mariologiezubetrei-
ben,ihreFeststellungenscheinenabereinewichtigeGrundlagezumVerständnisder
StellungMariasinderFrömmigkeitdes20.Jahrhundertszuseinundzuihrenver-
schiedenenFormen.Esistwahr,dasssichdieliterarischenTexteineinemvoneiner
KirchevorgeschriebenenRahmenwederhaltenkönnennochmüssen,verschiedene
TraditionenüberschneidensichundwerdennichtseltennurinderDimensioneines
ästhetischenAbenteuerserfasst.DieBetrachtungderTraditionistnötig,umessich
zuvergegenwärtigen,dassdieVerarbeitungdesMotivseinerbiblischenGestaltnur
einenTeildessenausmacht,waszurMarienmotivikgehört.EineandereEbeneist
dieBetrachtungderGestaltMariasmitallem,wasdieTraditionausihrgemachthat,
undeskannscheinen,dasseseineganzandereGestaltalsinderBibelist.Nocheine
andereStufebildendieAusdrucksformenderFrömmigkeit,diesichnichtseltenso
verselbständigen,dassmanindensieaufnehmendenTextendieElementederechten
religiösenAussagebeinahenichtmehrsehenkann.Esistaußerdemzubeachten,
dassdieMarienmotivenatürlichnichtunbedingtmitderreligiösenProblematikzu-
sammenhängenmüssen.
DasZieldieserArbeitkorrespondiertmutatismutandismitdervonHartmannauf-
erlegtenAufgabe:„unterAnwendungverschiedenerMethodenundaufderBasis
divergierenderErkenntnisinteressennachzuweisen,daßsichbeieinerVielzahlauch
ästhetischerheblicherWerkederliterarischenModerneeinefortdauerndeAuseina-
ndersetzungmitderchristlichenÜberlieferungimHorizontübergreifenderSinnfra-
gennachweisenläßt“.32
1.6Methode
ZumeinenistdieMethodewerkimmanent,dieFunktiondesMotivswirdinnerhalb
desjeweiligenWerkesuntersuchtunddiebiographischenKomponentendereinzel-
nenAutorenwerdennursparsamangewandt,zumanderenaberwirdesversucht,die
literarischeUmgestaltungvonMariamitdenaußerliterarischen,vorallemsoziolo-
gischen,kirchengeschichtlichenundkulturellenVeränderungeninnerhalbdes20.
Jahrhundertszuverbinden.DieWerktranszendenzspielthieralsoaucheinewichtige
Rolle,dieschoninderGliederungdiesesBucheszumAusdruckkommt.
32Ebd.,S.17.