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Einleitung
17
wurde,gehörtzurösterreichischenLiteratur,indendeutschenTextentrittsieseltener
auf.DieschweizerischenTextebildenindieserAbhandlungnureineAusnahme.30
ImUnterschiedzudenbereitserwähntenliteraturwissenschaftlichenArbeitenbe-
rücksichtigeichauchsolcheTexte,wodieFigurMariensnuramRandeerscheint
unddiealseigentliche„Marientexte“schwerlichbezeichnetwerdenkönnten.Diese
VerstreuungderMarienmotivescheinteinemarkanteEntwicklungstendenzinderzu
untersuchendenLiteraturzusein.
DieästhetischeWertungistkeinAuslassungskriteriumbeiderAuswahlderTexte,
TextevonniedrigerQualitätgehörenauchzumkomplexenBilddieserErscheinung
unddürfennichtvölligausgelassenwerden.AlseiningewisserHinsichtinteres-
santesunderkennenswürdigesZeugnisgilthiersowohleinausgesprochenesMeis-
terstückalsaucheinText,deralsBeispieldesliterarischenKitschesgeltenkönnte.
ObwohlmandemzweitenkeinesfallsdenVorzugderkünstlerischenGrößezuzu-
schreibenversucht,werdensiehierbenachbart.„TrotzdesVerlustseinesverbindli-
chenKanonsundderAusweitungihresGegenstandshinaufTrivial-undGebrauchs-
textesiehtdieLiteraturwissenschaftimmernochalsihreprimäreZuständigkeitdie
AuslegungvonWerkenan,dienachvollziehbarKunstansprucherhebenundihnauch
einlösen“.31Mankönnteüberlegen,inwieweitderForschungsaufwandlohnenswert
istimFallevonTexten,diekeineintellektuellinteressantenErgebnisseversprechen
können.SolcheAuswahldesMaterialsfolgtdaraus,dassdieErscheinungdesli-
terarischenKitschesintegralzurErscheinungderFrömmigkeitsliteraturzugehört.
DasAuslassenvondiesemBereichwürdeeserschweren,einentsprechendesBildzu
erreichen.Natürlichwäreesauchziemlichproblematisch,dieGrenzliniezwischen
derhohenundderniedrigenLiteraturzuziehen,daihrSchwundzuHauptzügender
LiteraturderzweitenHälftedes20.Jahrhundertsgehört.
1.5ZielderUntersuchung
DasZielmeinerArbeitistesnichteineAufzeichnungallermöglichenTextezulie-
fern,diesichmitdenMarienmotivenbeschäftigen,sondernzuerforschen,mitwel-
chenFunktionensieinderLiteraturnach1918beauftragtwerdenundzuwelchen
30DiesmagmitdemProzentsatzderKatholikenimjeweiligenLandzusammenhängen.ObwohldieAn-
zahlderBürger,diesichzurrömisch-katholischenKonfessionbekennen,indendeutschsprachigenLändern
sinkt(zugunstenderGruppederKonfessionslosen),liegtsieinÖsterreichbeietwa66%(2009;evangelisch-
reformierteKirchen4%2009),währendinDeutschlandbei30%(2011;evangelisch-reformierteKirchen
29%2010),inderSchweiz39%(2010;evangelisch-reformierteKirchen31%2010).Vgl.http://www.
news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=45009(Zugriff:22.09.2012);http://www.statistik.
at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_zu_jahres_quar-
talsanfang/023582.html(Zugriff:22.09.2012);http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=2123&cHash
=0468c74c75103a3230f9c027f4c2bbf6,(Zugriff:22.09.2012).
31VolkerHARTMANN:ReligiositätalsIntertextualität:StudienzumProblemderliterarischenTypologieim
WerkFranzWerfels,Tübingen1998,S.23.