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DmitrijO.Dobrovol’skij
undgraphischeÄhnlichkeiten.DiesemWortspielliegtauchdiepolnischeKonstruktion
[wart+Gen.]zugrunde.DieformaleÄhnlichkeitwirdbewussteingesetztalseinMittel
desSprachspiels.DiesesBeispielvermitteltholentlicheinenerstenEinblickindenthema-
tischenBereichmeinerAusführungen.Eshandeltsichumeinenbewusstenspielerischen
UmgangmitderSprache,dermedialeTextevonheutemitprägt.DerspielerischeSprach-
gebrauchisteinesderwesentlichstenMerkmaledermodernenmedialenKommunikation.
DabeikommtdenPhraseologismen(oderPhrasemen,wiemansieindereinschlägigen
Fachliteraturheuteimmerhäufigernennt)einebesondereRollezu.Deshalbkonzentrie-
reichmichaufdenPhrasemgebrauchindenMedien,insbesondereaufSprachspielemit
IdiomenundSprichwörtern.
Mankannsichgleichfragen:WarumwerdenPhrasemeindenMediengebraucht?Die
Antwortistklar:SiesindeinstarkesstilistischesMittel.Wennmandavonausgeht,dass
derBegrildesStilsmitderWahlrelevantersprachlicherMittelzusammenhängt2,muss
einebesondereRollederIdiomeinderTextgestaltungakzeptiertwerden,denninderRegel
habenIdiomenichtidiomatische(Quasi)synonymenebensich.Z.B.kanndasIdiomjmdn.
überdenTischziehendurcheinenAusdruckwiejmdn.übervorteilenersetztwerden.Damit
istdieWahldesidiomatischenAusdruckseineManifestationdesStils.Daherkannschon
dieBeobachtungderIdiomeindenPressetextenverschiedenerSpracheninBezugaufdie
ErmittlungstilistischerBesonderheitendermedialenTexteinverschiedenenSprachenund
Kulturensehrinformativsein.DiestrilinbesonderemMaBeaufdieFällezu,indenendie
IdiomeoderSprichwörtervariiertwerdenundinnonstandardmäBigennichttrivialenFor-
menerscheinen(vgl.dazuBurger1999).
DerIdiomgebraucherscheintzunächstalseineFragedesIndividualstils.Andererseits
findensichgenugEvidenzendafür,dassesindiesemBereichallgemeineTendenzengibt.
DieseTendenzensindmöglicherweisesogarsprachenübergreifend.
IndiesemBeitragsolleinVersuchunternommenwerden,anhandvonmodernen
deutschen,aberauchrussischenundenglischenmedialenTexteneventuelleTendenzen
imGebrauchderIdiomeundSprichwörterfestzustellen.IndiesemZusammenhangstellt
sicheineReihevonFragen.Esfragtsichzunächstganzallgemein,welchepragmatischen
ZieledurchdenPhrasemgebrauchverfolgtwerden.ImAllgemeinenistdieAntwortrecht
klar:DasZielist,denLeserzumWeiterlesenanzuregen,d.h.alsogenerell:denAdressaten
zustimulieren,seineAufmerksamkeitzubinden.Dabeispieltauchdieintellektuell-ästheti-
scheSeiteeinewesentlicheRolle.
KonkreteFragen,aufdieimvorliegendenBeitragnähereingegangenwird,beziehensich
primäraufsprachspielerischeElektedesPhrasemgebrauchsinmedialenTexten.Grund-
sätzlichstelltsichdieFrage,obdiePhrasememehrheitlichinihrerkanonischenFormoder
ineinermodifiziertenFormgebrauchtwerden?Welchesemantischenundpragmatischen
ElektesollenmitPhrasem-Modifikationen3bzw.mitHilfeeinerspezifischenkontextuellen
EinbettungderbetrelendenIdiomeundSprichwörtererzieltwerden?Gibtesz.B.besondere
2nStilalsWahlzwischenAusdrucksmitteln,dieimEinzelfallinFragekommen“(Wellmann1997:12).
3DerTerminusPhrasem-ModifkationwirdhierganzallgemeinimSinnevonnVeränderungderPhrasem-
struktur“gefasst.