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APITEL
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undzukomplex,alsdassesviaInstruktionerworbenwerdenkönnte.Sogar
Eltern,diesichfürihreKindervielZeitnehmen,sindschließlichseltenLin-
guisten.VonKindernproduzierteÄußerungenkönnennichtaufeineImita-
tiondesGehörtenzurückgeführtwerden.
DazukommtdiebekannteTatsache,dassKinderaufdiegrammatische
KorrekturderElternkaumreagieren(vgl.u.a.Gleitmanu.Wanner1982).
MeistenswirdvonBetreuernsowiesonurderVerstoßgegendieWahrheit
korrigiert,nichtdiegrammatischeUnkorrektheit(Cazden1972;Marcusu.a.
1992;Pinker1994).Eswurdeauchgezeigt,dassalleindiepositiveEvidenz
fürdenErwerbderMuttersprachevonBedeutungist(Wexleru.Manzini
1987).KindererwerbenmeistensaucheherdenDialekt,deraufdenStraßen
oderaufdemSpielplatzgesprochenwirdundnichtsosehrden,derzu
Hausebenutztwird.
DieseBeobachtungenwerdenunterdemBegriff„Unterdeterminiertheit
desgrammatischenWissensvonKinderndurchdieihnenverfügbareEvi-
denz“erfasst.DiequantitativeUnterdeterminiertheitbesagt,dassdie
sprachlicheErfahrungdesKindesstetsnureinenrelativkleinenAusschnitt
derineinerSprachemöglichenSätzeundStrukturenumfasst.Dasvon
KindernerworbeneWissenistauchqualitativunterdeterminiert,daesof-
fensichtlichimWesentlichenausRegelnundPrinzipienbesteht,während
diesprachlicheErfahrungauskonkretenÄußerungenbesteht,dielediglich
alsExemplifizierungdeszuerwerbendenWissensgeltenkönnen.Daein
KindandenihmverfügbarenDatenerkennenkann,obeineStruktur
grammatischist(positiveEvidenz),esjedochnichteindeutigerkennen
kann,obeineStrukturungrammatischist(wenneineStrukturindengehör-
tenÄußerungennichtvorkommt,kannesjabedeuten,dasssieeinfachsel-
tenist),sprichtmanvonUnterdeterminiertheitdurchdasFehlennegativer
Evidenz.DaslogischeProblemdesSpracherwerbswirdalsSpezialfallvon
PlatonsProblemaufgefasst(„IndemNichtwissendenalsosindvondem,
wasernichtweiß,dennochrichtigeVorstellungen“Platon(1991:59).Inder
LinguistikbestehtdasProbleminderFrage,wiesprachlichesWissenund
dieFähigkeitzuseinemGebrauchangesichtsunterdeterminierterempiri-
scherEvidenzvonKindernerworbenwerden.
AußerderUnterdeterminiertheitdersprachlichenEntwicklungdurch
dieInput-DatenistesdieKinderspracheselbst,diedieForscherstaunen
lässt.VieleFehler,dielogischmöglichsind,werdenvonKindernniege-
macht.KinderscheinenvonAnfangangewisseHypothesenüberdieSpra-
cheauszuschließen,undinihrerSprachekommenkeineStrukturenvor,die
gegenuniversalePrinzipienverstoßenwürden(Roeperu.Williams1987).
EineSprache,inderdiewesentlichenStruktureigenschaftennatürlicher
Sprachenvorkommen,entwickeltsichsogarinSituationen,indenenes