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1.1MethodologischeVorüberlegungen
15
bildunggelang,einenkohärententerminologischenRahmenzuentfaltenundzugleich
sonahandemanregendenKonzeptdesfranzösischenPhilosophenzubleiben,„wie
dieseinPräzisierungsversucherlaubt“21.
MitseineminAnlehnunganFoucaultformuliertenDiskursbegriffdefiniertTitz-
manneineKategorie,dieeinesystematischeunddifferenzierteErschließungderhis-
torischenWissensbeständebefördernsoll.AnalogdemfranzösischenPhilosophen
meintderdeutscheForscher,dassdasGesamtwisseneinerEpochebzw.Kultur22über
einzelneDiskursekonstruiertwird.„Diskurs“definierterdabeialseinauskonkreten
Textenzuerschließendes„SystemdesDenkensundArgumentierens“23.Titzmann
nenntdreikonstitutiveMerkmaleeinesDiskurses:dengemeinsamenRedegegen-
stand,dieRegularitätenderRededarüberunddieBeziehungzuanderenDiskursen.
MitdiesenGrundkomponentenerscheintder„Diskurs“alseinhistorisches,geregeltes
SystemvonRedeweisen,RedefunktionenundSprachmusternfüreinenGegenstand,
dasdieDenkschemataeinerEpochefundiert.DadiesesSystemmitseinenKategorisie-
rungeneinerseitsdervonunswahrgenommenenRealitäteinelogischeStrukturvorgibt,
andererseitsüberderensprachlicheUmsetzungentscheidet,giltes,beidessenRe-
konstruktionsowohldieeinschlägigenlogischenundmethodologischenVorausset-
zungenalsauchdiedazugehörigenSprachformenzueruieren,wasvorallemdurch
ErmittlungdesterminologischenInventars,sprachlicherMusterwieauchbevorzugter
DarstellungsformenundArgumentationsmodellemöglichwird.
1.1.2Literaturvs.Diskurs
Titzmann,derLiteraturpragmatischals„MengeallerTexte,dievonderjeweiligen
KulturfürLiteraturgehaltenwerden“24,definiert,nenntsie„einekulturelleRedeform
ohnespezifischenGegenstand“25,diebestimmteRegularitäten(z.B.Gattungsregeln
oderPräferenzenfürbestimmteTypenvonSprechsituationen)aufweist.Aufgrund
ihrerEin-undAusgrenzungsmechanismenentscheidendiegenanntenRegularitäten
zwarimplizit(z.B.nachdemPrinzipdesDekorums)überdieliterarischenRedege-
genstände,dennochwerdendiesenichtaufsorigideWeisebestimmt,wiedasinden
einzelnenwissenschaftlichenSpezialdiskursengeschieht.26Daaufgrundderrelativen
21
MichaelTitzmann:KulturellesWissenDiskursDenksystem.ZueinigenBegriffender
Literaturgeschichtsschreibung.In:ZeitschriftfürfranzösischeSpracheundLiteratur(94),
1989,47-61,hier:51.
22
TitzmannschlägthierfürdenBegriff„kulturellesWissen“vor,mitdemerdieGesamtmen-
geallerAussagenbezeichnet,welchedieMitgliedereinerKulturfürwahrhalten,bzw.die
einehinreichendeAnzahlvonTextenderKulturalswahrsetzt.Vgl.ebd.
23
MichaelTitzmann:SkizzeeinerintegrativenLiteraturgeschichteundihresOrtesineiner
SystematikderLiteraturwissenschaft.In:Ders.(Hg.):ModelledesliterarischenStruktur-
wandels,Tübingen:Niemeyer,1991,395-438,hier:406ff.
24
25
Ebd.,406
Ebd.,407.
26
Hierzuvgl.dieKritikMarcFöckingsamtitzmannschenModell.In:MarcFöcking:Patho-
logialitteralis.ErzählteWissenschaftundwissenschaftlichesErzählenimfranzösischen
19.Jahrhundert,Tübingen:Narr,2002,10f.