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PragmalinguistischeAspektederpolylektalenKommunikation
rischeWerkalseinkomplexesGefügevonunterschiedlichenSprechaktenbzw.alseinen
nMega-Sprechakt“betrachten.AuchinderLiteraturtheorielässtsichsomiteinepragmati-
scheOrientierungvonheutebisindie1960-70erJahrezurückverfolgen.
DiewerkimmanenteInterpretation,dieinden1960erJahreninderLiteraturforschung
hochimKursstand,tratbaldzugunstenderPerspektivezurück,dieauBerliterarische
AspektedesliterarischenWerkesindenBlickwinkelnahm:dieAuswirkungaufdenLeser
unddieResonanzinderGesellschaf.InDeutschlandkameszudieserPerspektivver-
schiebungnichtzuletztinfolgederKrise,dieimZugederStudentenbewegung1968den
ganzenUniversitätsbetrieberfasste.JüngereVertreterderGermanistik,dienachdem
GenerationenwechselimakademischenBereichinden1960erJahrendienochinder
ZwischenkriegszeitausgebildeteElitederdeutschenPhilologenablösten,sahensich
veranlasst,nachdernsozialenRelevanz“unddemngesellschaflichenNutzwert“ihres
Facheszufragen(vgl.Balzer2009:9-10).SoziologischeAspektederLiteratursowiedie
Erkenntnis,dasseinliterarischesWerkinderGesellschafeineWirkungskrafentfaltet
undsomiteinenbestimmtenPlatzimliterarischenFeldeinnimmt(ummitPierreBour-
dieuzusprechen),habensichinderdeutschenLiteraturforschungbisindie1980erJahre
hineinallmählichdurchgesetzt(vgl.Balzer2009:11).
NebenderUntersuchungsozialhistorischerKontextevonliterarischenTextenäuBert
sichderpragmatischeBezugderLiteraturwissenschafinStudienzurRezeptionsästhetik
sowiezudenpsychologischenundkognitivistischenVoraussetzungenderProduktion
undRezeptionvonLiteratur(vgl.Müller2008:596).DieseAnsätzeverlegtenndie
Konstitutiondes[literarischen]TextesindasBewusstseindesLesers“(Balzer2009:
12)bzw.siefasstendenliterarischenSchalensprozessalskommunikativenHandlung
einesLiteraturproduzenten“(Rusch2008)auf.Kurzum:ImMittelpunktdesInteresses
standnichtmehrdasWerkansich,sondernderAutormitseinerHandlungsintention
sowiederRezipient,derseinemErwartungshorizontentsprechendaufdieliterarische
Botschafreagiert.
Andemrezeptions-undwirkungsästhetischenAnsatzwurdezuweilenbemängelt,dass
ersichvomliterarischenWerkmitdesseneigenerOntologieparadoxerweiseentfernt.Die-
serMangelhafetnichtderebenfallspragmatischorientiertenForschungsrichtungan,die
sichinPolenparallelzurdeutschenRezeptionsästhetikentwickelteundseitden1970er
JahrenderpolnischenLiteraturtheorieneueWegewies.EshandeltsichumdieTeorie
derliterarischenKommunikationmitihrerVorstellungvomliterarischenWerkalsKom-
munikationsakt.IndiesemstrukturalistischenKonzeptwerden-ähnlichwieinderKon-
stanzerSchule-dietextexternenKommunikationsprozesseunterdieLupegenommen:
dieVermittlungzwischendemrealen(historischen)AutoralsBotschafssenderunddem
LesepublikumalsBotschafsempfänger.AuBerdemfallenunterdenBegrilderliterari-
schenKommunikationauchdietextinternenKommunikationsprozesse,d.h.dieVerstän-
digungzwischenSenderundEmpfängeraufderEbene:1)derdargestelltenWelt(Prot-
agonist1-Protagonist2inDramenundProsa),2)derAussage(lyrischesIch-lyrisches
Du,Erzähler-expliziterLeser),3)desGesamtwerkes(innererAutoralstheoretisches
Konstrukt-virtuellerLeser)(vgl.dazuOkopień-Sławińska1998).ImRahmendieser
mannigfaltigenKonstellationenvon(fiktiven/textuellenundhistorischen/authentischen)