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1.3ZumTextkorpus
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gewinnungließmichdieFragenachdenPrämissenundästhetischenKonsequenzen
dieserEntscheidungstellen,dieichdurchRekursaufdieidealistischeKunsttheorie
zubeantwortensuchte.AnhandvonIdeen.DasBuchLeGrandkannbelegtwerden,
dassdievonHeineentlangdenAnsprüchenderzeitgenössischenKunsttheorienent-
wickeltenpoetischenReflexionsmodidesKörpersalseinerStrukturseinesWerkszu
kategorisierensind,dieesmitdemdurchdieantikeMythologieundBibelfundierten
Kulturkanonverknüpft.DieimbiographischenKontextvonHeinesMünchnerAufent-
halt(1827/1828)vorgenommeneAnalysederBädervonLuccalässtdieKonsequenzen
derBegegnungdesSchriftstellersmitdennaturwissenschaftlichenMusternerkennen,
diedieMedizinderRomantikfundieren.InBezugaufdieIntegrationdermedizini-
schenDenkmusterindenliterarischenTextmarkierenDieBädervonLuccaeinen
intellektuellenStandpunkt,überdenHeineinseinenwährenddesAufenthaltsin
DeutschlandentstandenenTextennichtmehrhinausgegangenist.
DieAuseinandersetzungmitdenfrühenWerkenHeineserfordertdieBerücksich-
tigungderSpezifikvonTexten,mitdenensichihrVerfasserandaszwischen1750-
-1850florierendeGenrederReiseprosaanschloss.DerenHochkonjunkturbildete
eineliterarischeAntwortaufdiegestiegeneMobilitätderEpocheunddiefortschrei-
tendetouristischeErschließungverschiedensterRegionen,denenmitdichterischen
VermessungenderLandschaft,dieAuthentischesundFiktionalesmiteinanderver-
banden,entsprochenwurde.LautFriedrichSengleistindererstenHälftedes19.
Jahrhundertsdie„ReisebeschreibungsoselbstverständlichwieheutedasPhotogra-
phierenundFilmen.MankannsichnachderReisenichtinGesellschaftsehenlassen,
ohneirgendwelcheReisenotizenvorzulesen.“59
MitseinerReiseprosa,dieihmdenerhofftenDurchbruchbrachte,stelltesichHeine
ineinelangeTraditionderliterarischenReisebeschreibung,derenKonventioneneru.a.
durchdieProblematisierungaktuellerpolitischerThemendurchbrach,umeigene
Maßstäbezusetzen,wasfürdieLeserundKritikerseinerZeitgenausofaszinierend
wieverstörendwar.60
AlsverstörendoderzumindestirreführendkannbereitsderTiteldieserBurchreihe
eingestuftwerden,dessenBefragungsichgleichzeitighilfreichbeiderBestimmung
derEigenartdieserEpikerweist.LautKarolSauerlandkannderBegriff„Reiseberichte“
aufHeinesTextekaumangewandtwerden.Als„Reiseberichte“könntensieschon
darumnichtgelten,„weilinihnendaswichtigsteStrukturelementdieserGattung,die
Reise,einezunebensächlicheRollespielt“61.MitdemPhänomen„Reise“verbindet
sichdieseProsalautWolfgangPreisendanzvorallemdurchdasPrinzipderBewegung,
59
Sengle:Biedermeier,Bd.2,239.
60
Vgl.SikanderSingh:Spiegelbilder.ZurNeukommentierungder„Reisebilder“1824-1828.
In:JosephA.Kruse(Hg.):Heine-Jahrbuch2007,Stuttgart:Metzler,2007,148-157,hier:
148f.DasHeine-JahrbuchwirdimFolgendemmitderSigleHJbzitiert.
61
KarolSauerland:HeinrichHeinesReisebildereinbesonderesliterarischesGenre?In:
HeinrichHeine.StreitbarerHumanistundvolksverbundenerDichter.Internationalewissen-
schaftlicheKonferenz,Weimar:NationaleForschungs-undGedenkstättenderklassischen
deutschenLiteratur,1972,hrsg.v.KarlW.Becker;HelmutBrandtu.a.,145-158,hier:145.