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Einleitung
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20.Jahrhunderts.18DieForscherinistinihrerBeurteilungderliterarischenAnwe-
senheitderweiblichenFigurenausdemNeuenTestamentziemlichskeptisch:„Wie
[...]inderAuswertungdargelegtwird,spielendieFrauendesNeuenTestamentsin
denliterarischenProduktioneneinekümmerlicheRolle“19,aneineranderenStelle
heißtesdirektvonderliterarischenMaria:„TrotzdieserVersucheinjüngsterVer-
gangenheitfehlteinWerkvonweltliterarischemRang,indemMariaalsirdische
PersonganzernstgenommenunddieschwierigeBeziehungzuihremSohnaufge-
arbeitetwird“.20SogarganzoberflächlichgesehennimmtderMariagewidmeteTeil
derArbeiteinenziemlichbescheidenenUmfangimVergleichzuanderenbiblischen
Frauenein.BeiMottéwirdhervorgehoben,dassdieliterarischenTextemitderMa-
rienmotiviküberraschenderweisedieinsiegesetzteHoffnungdesForschersnicht
sättigen:„AufdieseArtverehrenderDarstellungoderNachahmungwirdhiernicht
weitereingegangen.EineGesamtübersichtwürdeohnehindenRahmensprengen,
ohnedemMotivMariaEntscheidendeshinzuzufügen“.21
ObwohldieArbeitvonMottédiebiblischenFrauenfürdieForschungzurückzu-
gewinnenversucht,hatdasKapitelzurFigurMariensdenTenor,dassesindiesem
Fallewahrscheinlichnichtbesonderslohnenswertist,weildieästhetischeQualität
vielervondiesenTextenvielzuwünschenübriglässt.ImRekursaufMottéfasst
Langenhorstzusammen:
NurganzwenigebiblischeFrauengestaltenführeneinwirklichesEigenlebeninderlite-
rarischenRezeptionsgeschichte:LetztlicherschöpftsichdasSpektrumjenerGestalten,
dieeineeigeneUntersuchungrechtfertigenundreizvollerscheinenlassenwürden,in
Eva,Rut,Judit,Ester,MariaundMariaMagdalena.VorallemderBefundzuMaria,der
MutterJesuüberrascht.ZwarlassensichhierzahlloseTitelnennen,vielzuofthandeltes
sichdabeijedochumBeispiele„verehrenderDarstellungoderNachahmung“[...]deren
ästhetischeQualitätsehrfragwürdigbleibt.ÜberhauptwirddasKriteriumderästheti-
schenQualitätzurTrennscheibezwischenderRezeptionmännlicherundweiblicherBi-
belgestalten.22
DieÜbersichtderwichtigstenArbeiten,diesichmitdenMarienmotivenbeschäf-
tigen,veranschaulicht,dassbishereineMonographiefehlt,diesicheingehendmit
diesenMotivenimganzen20.Jahrhundertbefassenwürde.Meistenswerdensiene-
benanderenbiblischenMotivenerforscht,wasabernichterlaubt,sichauchmitdem
weitenFeldderMarienfrömmigkeitauseinanderzusetzen,dennesscheint,dassdie
FigurMariasimkulturellenRaumganzandersanwesendistalsdiesonstigenbib-
lischenMotive.DievorliegendeArbeitsetztsichzumZiel,dieseLückemindestens
teilweisezuerfüllen.
18MagdaMOTTÉ:EsthersTränen,JudithsTapferkeit.BiblischeFraueninderLiteraturdes20.Jahrhun-
derts,Darmstadt2003.
19Ebd.,S.208.
20Ebd.,S.217.
21Ebd.,S.212.
22LANGENHORST:TheologieundLiteratur,a.a.O.,S.82–83.