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ren.DieseProbandengruppeistausvielenGründenspezifisch.Beiihrreichtnicht,dasssie
problemloskommunizierenkann.AndiekünftigenGermanistenwerdenhoheAnforderungen
gestellt,dennsiesolleninZukunftfähigsein,anderenDeutschbeizubringen.Insofernmuss
ihreSprachkompetenzdereinesMuttersprachlersmöglichstnahesein.
2.2.Normbegriff
UntersuchungenzurNormsindinnerhalbderdeutschenSprachforschungrelativgroß
angelegtundsehrzahlreich.4UnterdemAspekteinerfremdsprachlichenFehleranalyse
werdensieallerdingswenigerbetrieben.
DieNormwirdvondenSprachwissenschaftlernnichtimmergleichaufgefasst.Ei-
nerseitsverstehtmansiepräskriptivalskodifizierteNorm,andererseitshabenwiresmit
einemdeskriptivenVerständnisdieserErscheinungzutun(diesog.Gebrauchsnorm).
DererstereAnsatzwirdu.a.vonHEGER(1970)vertreten,derdieNormaufdenBegriff
„normiert",„normativ"zurückführt.SieistfürihneinmetasprachlichesUrteilsvermögen,
dasdenBenutzerneinerSprachedieEntscheidungüberdieAkzeptabilitätoderNicht-
AkzeptabilitätderÄußerungenermöglicht(HEGER1970,54f.).
ImGegensatzzuHEGERverstehtCOSERIUdieNorminAnlehnungandieBedeutung
von„normal"(„gewöhnlich",„üblich")(vgl.POLENZ1973,124).DieNormhatfürihn
eineninstitutionellenCharakterundist„dasÜblicheundgemeinschaftlichRealisierte",
abernichtdieeinzelnenRedeaktebzw.dieeinzelnenTexte(COSERIU1988,55).
DerUnterschiedzwischenderNormauffassungvonHEGERundCOSERIUscheintüb-
rigenskünstlichkreiertwordenzusein.WirseheninderSprachwissenschaft,andersals
indenNaturwissenschaften,keinenGegensatzzwischenderNormalsetwasNormati-
vem,Präskriptivem(einUrteilsvermögenüberAkzeptabilitätundNicht-Akzeptabilität
derÄußerungen)undderNormalsetwasNormalem,Gewöhnlichem,Üblichem.Eine
normierendeTätigkeitberuhtaufdenUrteilendarüber,obetwasbeidenSprechernals
normal,üblichgilt.DieNormimSinnevonCOSERIUbeeinflusstu.E.inihremWesen
dieNorm„vonHEGER",undumgekehrtentscheidetdieHegerscheNormanhandder
Informationenvonder„COSERIU-Norm"überdieletztere.Diebeidengreifenineinander
undsindimGrundegenommendieselbeNorm.
DamitverliertfürunsdasMerkmalspaarpräskriptiv/deskriptiv(s.auchGRUCZA1978,
43ff.)seinenscharfenKontrast.WasdeskriptivzurBeurteilunggeliefertwird,kann
sichnichterheblichdavonabheben,waspräskriptivist,wennesalsakzeptabelgelten
möchte.DasIdealwäre,wennbeideAspektederNorm(präskriptivunddeskriptiv)sich
überschneidenwürden,wasleidernichtimmerderFallist.DasSprachsystemistim
ständigen,wennauchlangsamen,Wandel.DieNormenimGebrauchbeeinflussendie
Systemveränderungen(vgl.KIELHÖFER1975,57).
Wirsindunsdessenbewusst,dassunsereTheseleichtwiderlegtwerdenkann,denn
inderSprachewerdenneueAusdrückeentwickelt,neueWörterentlehntu.dgl.,dieman
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Unteranderen:MOSER(1968);POLENZ(1973).EinereichhaltigeListederAutorengibtBUSSMANN(1990,
710)an.
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